Mann mit Maßband um den Bauch

Wer dauerhaft abnehmen möchte, muss seine Ernährung und sein Essverhalten umstellen und sich außerdem ausreichend bewegen.

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Weniger kann mehr sein

2. März 2023 // 07:00

Im Frühjahr entscheiden sich viele Menschen dafür, eine Zeitlang zu fasten. Es kann der Einstieg in eine bewusstere und gesündere Ernährung sein.

Denn gerade im Frühjahr entscheiden sich viele Menschen dafür, eine Zeitlang auf viele Speisen und Genussmittel zu verzichten. Fasten kann der Einstieg in eine gesündere Ernährung sein.

Pfunde verlieren, entschlacken, Körper und Geist reinigen: Fasten ist in. Gerade im Frühjahr entscheiden sich viele Menschen dafür, eine Zeit lang auf viele Speisen, Getränke und Genussmittel zu verzichten. Fasten kann durchaus der Einstieg in eine gesündere Ernährung sein.

Das Fasten hat eine lange Tradition. „Zur langfristigen Gewichtsreduktion ist Fasten jedoch ein falscher Ansatz. Auch die Vorstellung, den Körper von Schlacken zu reinigen, ist nicht richtig“, sagt Doris Richter, Ernährungsberaterin bei der AOK Bremen/Bremerhaven. Bei gesunden Menschen gebe es keine Ansammlung von Abbauprodukten.

Kein Allheilmittel

Fasten kann sich positiv auf Erkrankungen auswirken, die durch Fehlernährung begünstigt sind, weiß Doris Richter – etwa auf Rheuma und Diabetes Typ 2. Doch zum einen ist Fasten nicht das einzige Rezept dagegen, zum anderen kann zu viel des Guten die Gesundheit sogar gefährden. Und: Vor allem Übergewichtige lernen nur durch Fasten nicht, wie sie sich besser ernähren können. Wer dauerhaft abnehmen will, muss die Ernährung und sein Essverhalten umstellen und sich ausreichend bewegen.

Manche sollten nicht fasten

Keinesfalls fasten sollten Kinder, Schwangere, stillende Mütter und Menschen, die an Krebs, Bluthochdruck, Diabetes Typ 1, erhöhten Harnsäurewerten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer Schilddrüsenüberfunktion oder anderen Erkrankungen leiden, betont Doris Richter. Auch die veränderte Wirkung von Medikamenten sollte vor dem Fasten stets mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. Und selbst Gesunde sollten sich von ihnen begleiten lassen, da der abrupte Verzicht auf Nahrung auch für sie eine Belastung bedeutet. „Wer längere Zeit, also zehn Tage oder mehr, auf feste Nahrung verzichtet, muss mit Erschöpfungszuständen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Mundgeruch und niedrigem Blutdruck rechnen“, informiert die Ernährungsexpertin.

Sich neu erleben

Wer allerdings sein Gefühl für Hunger und Sättigung neu entdecken möchte, für den können ein paar Tage Fasten in einer anderen Umgebung fernab vom Alltag eine gute Möglichkeit sein. „Und fasten kann schon dazu führen, dass man abnimmt – man darf aber keine Wunder erwarten“, sagt Doris Richter. Doch welche Fastenarten gibt es? Dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Informationen zusammengestellt:

Heilfasten

Fastenkuren dauern oft sieben bis zehn Tage. Fastende nehmen nur maximal 500 Kilokalorien pro Tag in flüssiger Form auf. Am Tag vor Beginn der Kur empfiehlt sich, auf Koffein, Alkohol sowie Nikotin zu verzichten und nur rund 1.000 Kalorien zu sich zu nehmen. Wissenschaftlich belegt sind vorteilhafte Effekte etwa bei Rheuma oder psychosomatischen Krankheiten. Heilfasten sollte unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Fruchtsäfte in Gläsern vor Holzwand

Beim Heilfasten nehmen Fastende Nahrungsmittel nur in flüssiger Form zu sich.

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Intervallfasten

Beim Intervallfasten wird stundenweise oder an zwei oder mehr Tagen in der Woche gefastet. Dann gibt es nur kalorienarme Getränke. Ob das Fasten zu einer Abnahme führt, hängt ganz stark davon ab, wie sich Fastende zu den anderen Zeiten ernähren. Regeln gibt es dazu nicht.

Basenfasten

Hier gibt es drei bis fünf kleine Mahlzeiten pro Tag mit Obst, Gemüse und Wasser oder Kräutertee. Fleisch-, Wurst- und Milchprodukte, Fisch, Süßigkeiten, Teigwaren, Kaffee und Alkohol sind nicht erlaubt. Und: Wichtige Getreide- und Milchprodukte sind tabu. Fazit: höchstens eine Woche basenfasten. (ams/iz)

Abnehmen mit der AOK

Die AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt Versicherte bei der gesunden Gewichtsreduktion. So bietet sie zusammen mit Gesundheitspartnern in Bremerhaven und umzu den Gesundheitskurs „Aktiv abnehmen!“ an. Menschen mit leichtem bis mittlerem Übergewicht lernen hier bei zehn Terminen, wie sie ihre Ernährung verändern und mehr Bewegung in ihren Alltag einbauen können. Mit einem AOK-Gesundheitsgutschein besuchen Versicherte den Kurs kostenlos. Weitere Informationen unter aok.de/bremen/kurse. „Gesund abnehmen – Körper in Balance“ heißt ein zertifiziertes Online-Programm des AOK-Partners HausMed. Nach Beantwortung eines Fragebogens bekommen Versicherte unter anderem kostenlos individuelle Empfehlungen und beschäftigen sich zwölf Wochen lang mit Ernährungsthemen.

Weitere Infos unter hausmed.de/aokbremen. Bei allen Fragen rund um die Ernährung hilft die (Ernährungsberatung | AOK) der AOK Bremen/Bremerhaven. Interessenten melden sich unter 0471 16-28105. (iz)