Blumen und Kerzen liegen an einem Bahnsteig der Stadtbahnhaltestelle «Fiedelerstraße» im Stadtteil Döhren.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen 34-Jährigen in Hannover haben die Ermittler einen 22 Jahre alten Verdächtigen gefasst.

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Der Norden

Tödlicher Schuss auf Bahnsteig in Hannover: Verdächtiger gefasst

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Von nord24
9. März 2023 // 20:00

Nach dem tödlichen Schuss auf einen 34-Jährigen an einer Stadtbahn-Haltestelle in Hannover haben die Ermittler den mutmaßlichen Schützen gefasst.

Verdächtiger festgenommen

Der 22-Jährige sei in der Wohnung seiner Mutter in Hameln festgenommen worden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker, am Donnerstag, 9. März. An der Festnahme am Mittwochabend waren Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei beteiligt. Dem Deutschen wird Totschlag vorgeworfen.

An Bahnhaltestelle geschossen

Er steht den Ermittlern zufolge unter Verdacht, am 28. Februar im Stadtteil Döhren mindestens zweimal auf den 34-Jährigen geschossen zu haben. Ein Schuss traf das Opfer in den Bauch. Der Mann erlag kurz nach der Tat seinen schweren Verletzungen. Wie Zeugen in einer Bar gegenüber der Haltestelle am späten Abend beobachteten, waren der 34-Jährige und der 22-Jährige gemeinsam aus einer Bahn ausgestiegen.

Handy gibt Hinweise

Ob es bereits während der Fahrt zwischen ihnen Streit gegeben hatte, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte Söfker. Auf die Spur des mutmaßlichen Täters kamen die Beamten unter anderem durch die Auswertung eines Smartphones. „An der Haltestelle wurde ein Handy sichergestellt, das der Täter verloren haben könnte“, erläuterte die Sprecherin.

Eine beschädigte Glasscheibe an einem Bahnsteig.

Ein 34-Jähriger ist am 28. Februar nach einem Streit auf einem Bahnsteig in Hannover erschossen worden. Der oder die Täter waren zunächst flüchtig.

Foto: dpa/TNN

Schusswaffen sichergestellt

In der Wohnung der Festnahme in Hameln wurden Söfker zufolge Bekleidung sowie zwei Schusswaffen sichergestellt. Es werde jetzt untersucht, ob es sich bei einer der Waffen um die Tatwaffe handele. Der Verdächtige sollte noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Den Behörden zufolge ist er bereits wegen Eigentumsdelikten - also Diebstahl - in Erscheinung getreten, ist aber nicht wegen Gewalttaten vorbestraft.

Opfer war auf dem Weg nach Hause

Bislang haben die Ermittler laut Söfker keine Hinweise darauf, dass sich der mutmaßliche Täter und das Opfer vor ihrer Begegnung - und dem möglichen Streit - in der Bahn gekannt hatten. Die Hintergründe seien noch unklar. Nach Medienberichten war der 34-Jährige auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als er an der Haltestelle erschossen wurde. Mit seiner Familie lebte er demnach ganz in der Nähe. (dpa)