
Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei leuchtet.
Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Durchsuchungen
Schüsse in Haßbergen: Ermittler haben vier Männer im Visier
2008 verschwand die 18-jährige Mandy Müller aus Niedersachsen spurlos. Das mutmaßliche Tötungsdelikt ist bis heute ungeklärt. Im Januar 2022 wurden auf das Haus des Vaters Schüsse abgegeben. Die Ermittler haben vier Beschuldigte im Visier.
Nach den Schüssen auf ein Wohnhaus in Haßbergen (Landkreis Nienburg) im Januar ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft gegen vier Beschuldigte wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Die Ermittler durchsuchten am Mittwoch elf Wohnhäuser und Gewerberäume, etwa in Celle und Wolfenbüttel, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden sagte. Gesucht werde nach der Tatwaffe, aber auch etwa nach Mobiltelefonen. Die Beschuldigten sind zwischen 25 und 76 Jahre alt. Festgenommen wurde keiner. Bisher bestehe kein dringender Tatverdacht, sagte der Sprecher.
Die Schüsse waren in der Nacht zum 9. Januar 2022 abgegeben worden, als ein 54-Jähriger gerade das Haus verlassen wollte. Nach dem Öffnen der Tür kehrte er aber um, kurz darauf sollen mehrere Schüsse gefallen sein. Die Polizei entdeckte Einschusslöcher am Hauseingang. Verletzt wurde niemand.
Der 54-Jährige ist der Vater der vermissten Mandy Müller. Die damals 18-Jährige war am 13. September 2008 mit ihrem Partner von Nienburg nach Celle gefahren. Dort wollten die beiden ihr Haus renovieren und einrichten, doch dann verschwand die junge Frau spurlos. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie getötet wurde. Bis heute sei der Fall nicht aufgeklärt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Celle.
Der Vater soll nach dem Verschwinden den Angaben zufolge auf eigene Faust Ermittlungen aufgenommen haben. Die Schüsse auf sein Haus sollen abgegeben worden sein, um sein Vorgehen zu beenden.