
Einer der schönsten Nordpfade: „Federloh-Mühlen“ bei Riekenbostel und Kirchwalsede ist zu jeder Jahreszeit eine Wanderung wert.
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Pflanzen- und Tierwelt
Rotenburg: Wandern auf den Nordpfaden
Wollte ich alle 24 Nordpfade im Landkreis Rotenburg am Stück wandern, wäre ich gut fünf Tage gemütlich unterwegs. Wohlgemerkt Tag und Nacht. Doch wir wollen es ja nicht übertreiben. Die insgesamt 358 Kilometer lassen sich schließlich in Etappen bewältigen, in Form von zwei Dutzend Rundwegen, verteilt über den gesamten Landkreis.
Ob fünf, 15 oder 32 Kilometer Strecke: Der Weg ist das Ziel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Vorfreude beginnt beim Packen. „Wieso packen?“, wird sich mancher fragen. Wir befinden uns schließlich im Flachland. Natürlich lässt sich manche Strecke spontan und ohne weitere Vorbereitung bewältigen. Etwa der mit 9,6 Kilometern zu den kürzeren und wunderschönen Strecken gehörende Nordpfad „Kuhbach-Oste“ bei Groß Meckelsen. Aber wer ein paar Dinge beherzigt und Nützliches im Rucksack dabei hat, der genießt die Routen vielleicht doppelt. Robustes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sollten vorausgesetzt sein, denn es geht zu Fuß durch Feld und Flur, über Stock und Stein. Doch was gehört in den Rucksack? Eine Flasche Wasser und ein kleiner Snack für unterwegs können nicht schaden. Wer sich zwischendurch mal auf einem der Rastplätze entlang des Weges hinsetzen möchte, der sollte ein leichtes, klappbares Sitzkissen mitnehmen.

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Hausapotheke für den Notfall
Ob der Wanderer unbedingt eine kleine Hausapotheke in Form von Pflaster, Wund-Desinfektionsmittel, Insektenschutz oder Zeckenkarte mitnehmen muss, sei dahingestellt. Für den Notfall und in manchen Jahreszeiten sind diese Utensilien aber sinnvoll. Wer beim Wandern überdies dazu neigt, sich Blasen zu laufen, sollte seine Füße vorher entsprechend abkleben.
Manches mag verzichtbar sein: Nicht aber der wirklich hilfreiche Tourenbegleiter, eine 96 Seiten starke, handliche Broschüre des TouROW. Diese ist online bestellbar und bietet dem Ausflügler alle nötigen Informationen rund um die ausgewählte Wanderroute. Inklusive der Streckenführung. Mit dieser zur Hand finden selbst eher Orientierungslose sicher ans Ziel.
Beschilderung
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Nordpfade sind hervorragend ausgeschildert und eigentlich unverlaufbar. Dennoch kann es bei angeregten Gesprächen mit Mitwandernden schon mal vorkommen, dass man nicht mehr auf die Route achtet. Alles selbst schon erlebt. Und dann ist es hilfreich, wenn man mit einem Blick auf die Karte im Tourenbegleiter feststellt, wo man sich gerade befindet. Zumal es mitten in Wald oder Flur ansonsten nicht viele Orientierungspunkte gibt.
Insofern haben die Nordpfade-Macher wirklich an alles gedacht. Und gibt es mal Wegestörungen oder Umleitungen, werden diese online auf www.nordpfade.de angezeigt. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Im Gegenteil.
Sind die Wanderschuhe erst geschnürt und ist der Startpunkt eines Nordpfades erreicht, heißt es durchatmen und genießen. Raus aus dem Alltag, rein in die Natur. Die frische Luft, der Blick in die Natur, das entspannte Wandern – eine Wohltat für Körper und Seele. Schon nach wenigen Metern sind Sorgen vergessen, kreisen die Gedanken um die einfacheren Dinge des Lebens.
Verkehrsgeräusche sind schnell außer Hörweite. Nur noch der Klang der Natur ist zu vernehmen, der große Schatz der Pflanzen- und Tierwelt gerät, je nach Jahreszeit, in den Fokus. Welcher Vogel ist fern zu hören? Um welche Blüte handelt es sich am Wegesrand?

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Beliebte Touren
Gerade im Sommer gibt es viel Schönes zu entdecken: Der Vörder See in Bremervörde auf dem 20 Kilometer langen Nordpfad „Vörder See – Osteland“, das große Waldgebiet Hinzel bei Hipstedt (14,1 km Rundweg), das Huvenhoopsmoor bei Glinstedt (14 km), der landschaftlich vielfältige Nordpfad „Hölzerbruch-Malse“ bei Basdahl (13,4 km), urwüchsige Wälder am Rande der Teufelsmoorregion auf dem Rundweg „Eichholz und Franzhorn“ bei Gnarrenburg (13,4 km), das wunderschöne „Ostetal“ zwischen Granstedt und Ober Ochtenhausen (10,6 km) oder die beiden Wassermühlen auf dem Nordpfad „Zwei Mühlen“ zwischen Badenstedt und dem idyllischen Eitzmühlen (10,9 km).
Wer gerne länger wandert, der sollte sich die „Timke-Wälder“ vornehmen (18,1 km) oder das benachbarte „Tarmstedter Moor“ (19,5 km), die „Zevener Geest“ (23,3 km) oder die „Wümmeniederung“ bei Rotenburg und Hellwege (32,5 km).
WEITERE INFORMATIONEN
Der kostenlose Tourenbegleiter informiert auf 96 Seiten ausführlich über die 24 Nordpfade, die Streckenführung und die Wegebeschaffenheit, aber auch über die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto.
Internet: www.nordpfade.de. Die Nordpfade sind darüber hinaus in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram vertreten.