
Zahlreiche Privatpersonen hatten bei einem Vermisstenfall in England über den Verbleib spekuliert und ihre Vermutungen auf Tiktok kundgetan. Das behinderte die Arbeit der Polizei.
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Polizei warnt: Hobbydetektive auf Tiktok stören Ermittlungen
Nach Beschwerden der britischen Polizei über Störungen durch Laien-Ermittler bei einer Vermisstensuche warnt die Gewerkschaft der Polizei vor Einmischung.
Falsche Verdächtigungen
„Hobbydetektive mit einem Hang zu Social-Media-Aktivitäten stören eher die polizeilichen Ermittlungen, als dass sie diese effektiv unterstützen würden“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Alexander Poitz. „Zudem ist nicht auszuschließen, dass insbesondere Social-Media-Beiträge Unbeteiligte falschen Verdächtigungen und eventuellen Nachstellungen und Gefahren aussetzen.“ I
Aktivitäten bei Tiktok dokumentiert
In einem aufsehenerregenden Fall in Nordwestengland hatten Polizei, Angehörige und Anwohner beklagt, dass zahlreiche Privatleute teils von weither angereist waren, über die Suche nach einer 45-jährigen Frau spekuliert und ihre Aktivitäten etwa bei Tiktok dokumentiert hatten. Ein Mann wurde festgenommen, unter anderem weil er innerhalb einer Polizeiabsperrung gefilmt hatte.
„Detektivfilme ersetzen keine Ausbildung“
Die Kriminalpolizei wisse, was sie tue, sagte Poitz. „Ein langjähriges Studium von Detektivfilmen ersetzt jedenfalls weder eine kriminalpolizeiliche Ausbildung noch die jahrelange Erfahrung routinierter Ermittler“, betonte der Gewerkschaftsvize.