
Das Sammeln von Bernstein an der Küste ist nicht ungefährlich, da Bernstein mit Phosphor-Teilchen verwechselt werden kann, die sich bei Aufbewahrung in Kleidung oder brennbaren Behältnissen entzünden können.
Foto: Sauer/dpa
Nabu warnt vor Vergiftung der Meere durch verrottende Munition
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat vor einer „schleichenden, chronischen Vergiftung des Lebensraumes Meer“ durch alte Munition gewarnt.
Vergiftung kann Menschen treffen
Diese Vergiftung könne am Ende auch den Menschen treffen, sagte der Leiter Meeresschutz des Nabu, Kim Detlof. In der deutschen Nord- und Ostsee rosteten die Hüllen von Hunderttausenden Tonnen Munition allmählich durch. Damit gelangten Sprengstoffe wie TNT und RDX in die Umwelt, die krebserregend und erbgutverändernd seien.
Fischer sind gefährdet
„Und so landen diese Gifte im schlimmsten Fall letztlich auf unseren Tellern, wenn wir Meeresfrüchte oder Fische konsumieren wollen.“ Daneben bestehe die Gefahr von Unfällen bei der Explosion konventioneller Munition oder dem Kontakt mit chemischen Kampfstoffen. Hier seien etwa Fischer gefährdet, die Munition versehentlich mit ihren Netzen an Bord hievten.
Phosphor mit Bernstein verwechselt
Auch Touristen seien betroffen, wenn sie am Strand Phosphor aus Brandbomben mit Bernstein verwechselten und sich der Phosphor entzünde. „Da gab es schon ganz üble Verletzungen.“ Geräuschempfindliche Tiere wie Schweinswale kämen zu Schaden, wenn Munition im Meer geplant gesprengt werden, fügte der Biologe hinzu. Das sei etwa der Fall, wenn die Munition aus einer Hafeneinfahrt verschwinden müsse, aber eine Räumung zu gefährlich sei.