Ein Hinweisschild mit Bundesadler und dem Schriftzug „Bundesverfassungsgericht“.

Ein Hinweisschild mit Bundesadler und dem Schriftzug „Bundesverfassungsgericht“.

Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild

Niedersachsen & Bremen

Bundesverfassungsgericht

Mordfall Frederike: Verhandlung im Mai

Von dpa
22. März 2023 // 14:18

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe will am 24. Mai mündlich darüber verhandeln, ob einem Verdächtigen trotz eines früheren Freispruchs wegen neuer belastender Beweise erneut der Prozess gemacht werden darf. Auslöser ist der Jahrzehnte alte Mordfall Frederike: Der Verdächtige war in den 1980er Jahren vom Mordvorwurf freigesprochen worden. Aufgrund neuer Beweise soll er aber ein zweites Mal vor Gericht. Die gesetzliche Neuregelung, die das ermöglicht, ist umstritten. Der Mann legte Verfassungsbeschwerde ein. „Das Verfahren gibt dem Bundesverfassungsgericht Anlass, sich mit bisher nicht geklärten Rechtsfragen auseinanderzusetzen“, teilte das Gericht am Mittwoch weiter mit. (Az: 2 BvR 900/22)

Im Juli vergangenen Jahres hatten die Karlsruher Richter verfügt, dass der Mann unter Auflagen aus der Untersuchungshaft frei kommt und diese Anordnung im Dezember verlängert. Er bleibt solange auf freiem Fuß, bis über seine Verfassungsklage entschieden ist.

Der Mann wird beschuldigt, die 17 Jahre alte Frederike aus Hambühren bei Celle 1981 vergewaltigt und erstochen zu haben. Damals konnte ihm das nicht nachgewiesen werden. Nach einer neueren Untersuchung von DNA-Spuren könnte er aber der Täter sein. Im Februar war er deshalb erneut verhaftet worden.