
Der Luftschutzbunker an der Wurster Straße ist ein Stück Zeit-Geschichte. Jetzt weicht er für Neues.
Foto: Arnd Hartmann
Monsterzange zerquetscht Bremerhavener Bunker - mit Video
Seit Montag frisst sich schweres Gerät durch 1,20 Meter dicken Stahlbeton - es ist das Ende des Luftschutzbunkers Wurster Straße.
Bunker nach 81 Jahren abgerissen
Es kracht, dröhnt, donnert, Trümmer stürzen acht, neun Meter tief in die Modderpampe. Was hier zerstört wird, um Platz für etwas Neues zu schaffen, ist ein Kriegsrelikt aus deutscher Zeit: Dem „Trumm“ Ecke Wurster/Abbestraße, errichtet 1941 und als Schutzraum der Leher Bevölkerung vor Fliegerbomben freigegeben am 23. September 1943, schlägt nach 81 Jahren die Stunde.
Mehrfamilienhäuser und Tiefgaragen
Bis voraussichtlich Ende 2024 werden an dieser Stelle fünf Mehrfamilienhäuser samt Tiefgarage errichtet. Seit Jahrzehnten war dieser 25 x 13 x 9 Meter Betonquader - angedockt an das 2016 abgerissene historische Marie-von-Seggern-Altenheim - mit seiner mangelhaften Belüftung und ohne sanitäre Anlagen leer.
Unbrauchbarer Schutzbunker
Völlig unbrauchbar sei er als Schutz vor Angriffen atomarer, chemischer oder biologischer Waffen. Das haben Gutachter der Bundesregierung dem Bunker bereits vor 45 Jahren attestiert: Die NORDSEE-ZEITUNG vermeldete am 12. April 1978, dass „im Kriegsfall in den sechs betriebsbereiten Bunkern in Bremerhaven nur 3.612 Personen Platz finden“.
Eine halbe Million Euro
Rund eine halbe Million Euro investiert heute der Bremerhavener Bauunternehmer Özgür Gezer in den Abriss und das Entsorgen der gut 2.000 Kubikmeter „Eisen- und Stampfbeton“ - so ist es im Bremerhavener Stadtarchiv aktenkundig - und verrosteter Eisen-Gestänge.
In diesem Video ist das Ausmaß des Abrisses gut zu sehen:
Mehr dazu lest ihr hier.