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Ex-Werder-Manager Lemke verteidigt Hoeneß
Willi Lemke hat sich nach der Lobrede von Uli Hoeneß auf den umstrittenen WM-Gastgeber Katar "zumindest" zum Teil auf dessen Seite gestellt. "
„In vielen Punkten recht“
„Er hat in vielen Punkten recht. Durch die WM öffnet sich Katar für die Welt, es hat schon positive Veränderungen in der Gesellschaft gegeben, und es wird weitere geben", sagte der frühere Bremer Manager und Aufsichtsratschef Lemke im Interview der "Sport Bild".
1,8 Millionen Arbeitsmigranten
Auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen würde die Situation der 1,8 Millionen Arbeitsmigranten nicht so negativ sehen wie viele Kritiker in Deutschland, die einen WM-Boykott fordern.
Sport-Sonderbotschafter der UN
Lemke war als Sport-Sonderbotschafter der Vereinten Nationen oft in der Golf-Region. Natürlich müssten die Migranten "für relativ wenig Geld sehr hart arbeiten in sehr schwierigem Klima" und die Unterkünfte böten von "sehr vernünftig" bis "sehr unzumutbar" alles, so Lemke.
„Unsere Standards“
"Aber wir dürfen unsere Standards nicht auf die ganze Welt übertragen", sagte der 76-Jährige, der an Saisonarbeiter in Deutschland aus Bulgarien und Rumänien erinnerte, "die in den Schlachthöfen von Subunternehmen ausgebeutet werden und im Sommer zum Teil in den angrenzenden Wäldern übernachtet haben, um mehr Geld für die Familien zu Hause überweisen zu können". (dpa)