Der Hafentunnel wird teurer
Seit 2014 wird an dem Tunnel entlang der Cherbourger Straße gearbeitet. Eigentlich sollte er bereits im Jahr 2017 fertig sein. Aber das Projekt verzögerte sich immer wieder. Alle paar Jahre beschäftigt der Hafentunnel zudem auch den Magistrat und den Senat. Der Grund sind die immer wieder anfallenden Mehrkosten, die sich beide teilen müssen. Auch Dienstag (28. März) ist das Thema wieder im Senat. Dem Vernehmen nach müssen beide abermals zusammen rund 13 Millionen Euro nachlegen, weil die Erwartungen zu den Baukosten (um rund 10 Millionen Euro) und Planungskosten (um über 2 Millionen Euro) wieder nach oben korrigiert werden mussten.
Der fünfte Nachschlag aus den öffentlichen Kassen
Es dürfte sich inzwischen um den fünften Nachschlag handeln. Zuletzt waren im Jahr 2020 sowohl die Baukosten als auch die Planungskosten um rund 13 Millionen Euro gestiegen. Man landete damals bei einer prognostizierten Gesamtsumme von 259 Millionen Euro.
Jetzt soll die Prognose bei rund 272 Millionen Euro liegen. Den größten Kostensprung soll es bei der Tunnelausstattung mit Steuerungs- und Kontrollsystemen, Ampeln oder Entlüftungstechnik gegeben haben. Bereits im Sommer 2021, so war zu hören, gab es Hinweise auf gestiegene Marktpreise. Die Ausschreibungsergebnisse sollen dann aber noch weiter über diesen Kalkulationen gelegen haben. Im vergangenen Jahr räumte BIS-Chef Nils Schnorrenberger ein, dass auch diese Preise und Zeitpläne nicht mehr garantiert wurden. Am Ende kümmerte sich die BIS dann selbst um die Beschaffung bei den Herstellern.
Lieferkettenprobleme und verlängerte Verträge
Lieferkettenprobleme, die Folgen der Pandemie und die Materialknappheit spielten dennoch eine große Rolle. Weitere Kostensteigerungen soll es bei den Ausgleichsmaßnahmen „Leherheider Tunnelberg“ und „Kinderland“ gegeben haben.
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Bei den Planungskosten und den Kosten für die Projektsteuerung schlugen abermals die Verzögerung bei der Bauzeit zu Buche, weil dadurch auch die Verträge für die Bauüberwachung und das Projektmanagement verlängert werden mussten.
Die Steigerungen bei den Planungskosten muss Bremerhaven allein tragen. Die Mehrkosten beim Bau des Tunnels teilen sich Senat und Magistrat. Rund acht Millionen Euro muss Bremen dazulegen, rund zwei Millionen Euro Bremerhaven.
Weil die Kostensteigerungen derzeit nicht komplett im Haushalt von Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) hinterlegt sind, ist jetzt der Senatsbeschluss notwendig. In den Fachdeputationen muss zudem geklärt werden, wo das Geld herkommen soll. Das wird nicht einfach sein. Man ahnt, wie groß der Wunsch inzwischen ist, dass der 1.850 Meter lange Tunnel in diesem Jahr endlich fertig wird.
Kostensteigerung um 36 Prozent
Der hat nicht nur beim Fertigstellungstermin enorme Verschiebungen erlebt. Auch bei der Kostenentwicklung gab es beachtliche Schritte nach oben. 2012 ging der Senat noch davon aus, dass der Tunnel für rund 200 Millionen Euro (Planung und Bau) zu haben ist. Inzwischen rechnet man offenbar mit 272 Millionen Euro. Das würde eine Steigerung von 36 Prozent bedeuten. Noch ist allerdings unklar, was am Ende tatsächlich auf der Rechnung steht. Noch immer wird mit der Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen um Mehrkosten gestritten.