Ein katholisches Kruzifix ist vor dunklen Wolken zu sehen.

Ein katholisches Kruzifix ist vor dunklen Wolken zu sehen.

Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Niedersachsen & Bremen

Kirche

Christliche Geistliche fordern Ausbau der Suizidprävention

Von dpa
22. März 2023 // 16:45

In der Debatte um eine Neuregelung bei der Suizidassistenz haben führende christliche Geistliche einen Ausbau der Suizidvorbeugung gefordert. Eine rechtliche Regulierung der Sterbehilfe reiche nicht aus, teilten Geistliche aus Niedersachsen und Bremen in einem Positionspapier am Mittwoch mit. „Wie der Einzelne stirbt, hat Auswirkungen auf andere, auf die Gemeinschaft“, hieß es.

Die Christen hoben drei Aspekte besonders hervor. Erstens brauche es für eine verlässliche Beurteilung des Suizidwillens besondere psychologische und medizinische Kompetenz. Zudem sollten Beratungsangebote in bereits vorhandene Beratungsstellen integriert werden, unter anderem um eine breite Unterstützung zu gewährleisten. Zuletzt dürfe kein Mensch und keine Einrichtung dazu verpflichtet werden, Sterbehilfe zu leisten.

Darüber hinaus betonten die Geistlichen, dass sie eine Kommerzialisierung sowie Werbung in diesem Bereich ablehnen. Auch brauche es rechtliche Regelungen gegen Fälle, in denen der Suizidwunsch nicht freiwillig ist.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung zur Selbsttötung gekippt. „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben“, urteilten die Richter. Zwar dürfe der Gesetzgeber Suizidhilfe regulieren, dabei müsse er aber „sicherstellen, dass dem Recht des Einzelnen, sein Leben selbstbestimmt zu beenden, hinreichend Raum zur Entfaltung und Umsetzung verbleibt“.