
Erwerbstätigen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren hatten 2022 den stärksten Anstieg bei psychisch bedingten Fehltagen.
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Bremerhaven: So viele Fehltage wegen Depressionen wie noch nie
Arbeitnehmer in Bremerhaven und Bremen haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor mit Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt.
Öffentliche Verwaltung stark belastet
Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es 2022 im Land Bremen in der öffentlichen Verwaltung, wie aus dem repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht. Die Branche lag 70 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. „Hier fallen vermehrt Berufseinsteiger wegen psychischer Erkrankung bei der Arbeit aus“, sagt Jens Juncker, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bremen.
Junge Frauen besonders betroffen
Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, sie verursachten 16 Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr. Im Land Bremen hatten im Vergleich zu 2021 die erwerbstätigen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren den stärksten Anstieg bei psychisch bedingten Fehltagen: plus 457 Prozent. Bei männlichen Beschäftigten gingen in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen die Fehlzeiten um 141 Prozent hoch.
Daten von 14.600 DAK-Versicherten
Insgesamt liegt Bremen bei psychisch bedingten Fehlzeiten mit 4 Prozent leicht unter dem Bundesniveau. Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 289 Fehltage im Land Bremen für 2022. Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 14.600 DAK-versicherten Beschäftigten in Bremen ausgewertet.